Die Geschichte vom Eichenpflanzen der Großen Könige
nach dem Motto: Unsere Scheiben, unsere Eichen, stolz darauf empor wir sehen!
Anfang der 1980er Jahre empfahl Oberkreisdirektor Dr. Lemke in einem Rundschreiben allen Schützenvereinen im Landkreis Gifhorn, eine in Niedersachsen verbreitete Tradition, dass die jeweiligen Schützenkönige Eichen pflanzen, wieder aufzunehmen oder neu einzuführen. Der Vorstand des Schützenvereins befürwortete diese Brauchtumspflege sofort und gab die Empfehlung an die Gruppe der Exmajestäten weiter. Diese nahm die Empfehlung mit Freude auf. Die Samtgemeinde Papenteich stellte für das Pflanzen der Eichen die Fläche am Schulzentrum (heute: Gymnasium) am Wiesenweg zur Verfügung.
Alle seinerzeitigen Exmajestäten, zum Teil auch Familienangehörige der verstorbenen ehemaligen Schützenkönige, beteiligten sich in den 80iger Jahren an dem Aufbau des Eichenhains. Die feierliche Einweihung fand dann am 17. Oktober 1987 mit der Enthüllung einer überdachten Tafel „Eichenhain 1987“ statt.
Nachdem in den darauffolgenden Jahren fast 40 Eichen dort gepflanzt worden waren, erschöpfte sich der Platz und eine intensive Suche nach einem neuen Areal für unsere Eichen setzte, auch mit Unterstützung der Gemeinde, ein.
Die Eichen haben sich prächtig entwickelt und laden Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums ein, in den Pausen im Schatten der Baumkronen „zu lustwandeln“.
Eine Zwischenlösung fand sich auf dem Schulhof der Grundschule „Am Zellberg“. Hier wurden am 10. November 1996 vier Eichen gepflanzt. Die Suche nach einer für viele Jahre zu nutzenden Fläche hielt weiter an.
Eine Idee, im Zuge der Neugestaltung der Ortsmitte Meine auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik eine Fläche zu bekommen, musste begraben werden.
Doch dann bot die Gemeinde Meine im Baugebiet „Marsbruch II“ das ihr gehörende sogenannte Grabeland, gelegen zwischen dem Baugebiet und den Bahnschienen, als Fläche für den neuen Eichenhain an.
Nach Begutachtung der Fläche durch die Exmajestäten und Regulierungs- und Planungsarbeiten seitens der Gemeinde konnten am 27. Oktober 2000 die ersten vier Eichen gepflanzt werden. Zur dauerhaften Dokumentation stiftete Exmajestät Heinrich Tietge einen Findling, der mit der Inschrift „Eichenhain der Exmajestäten – Schützenverein Meine – Oktober 2000“ versehen, dort einen würdigen Platz erhielt und am 22. April 2001 im Rahmen einer Pflanzaktion feierlich enthüllt wurde.
Zur Abrundung des Gesamtbildes stellten die Exmajestäten noch eine wunderschöne Parkbank dazu, um Spaziergängern eine Verschnaufpause zu ermöglichen. Weiter ziert das Gesamtareal eine gepflegte Buchenhecke als Einfassung und zwei gestiftete Säuleneichen ergänzen den Gesamteindruck.
Es steht nunmehr einige Jahre genügend Fläche zur Aufrechterhaltung alten Brauchtums zur Verfügung. Der damalige Bürgermeister Hans-Georg Reinemann hat bei der Einweihung des ersten Eichenhains am Wiesenweg ein Zitat beigetragen, das auch für den Hain „Marsbruch II“ gelten soll:
„Pflanz` einen Baum, kannst auch nicht ahnen, wer einst in seinem Schatten tanzt.
Bedenke doch, es haben Deine Ahnen, ehe sie Dich gekannt für Dich gepflanzt.“
Inzwischen haben 21 Eichen ihren Platz gefunden. Das Gesamtgelände an der Bahn ist sehr gepflegt und bietet sich in seiner parkähnlichen Gestaltung durchaus als Naherholungsgebiet für Spaziergänge an.
Wir sind stolz darauf.
Walter Eggers (Majestät 1970 und ehem. Sprecher der Exmajestäten 1989 – 2000)
Meine, im November 2017